Martin von Tours – Europas bekanntester Heiliger
Der hl. Martin ist Jesus Christus nachgefolgt und hat alles mit seinen Mitmenschen geteilt: Leben, Verstand und Gefühl, Mantel und Glaube.
Nach der konstantinischen Wende hat er mancherorts eine allzu verbeamtete Kirche und Staatsfrömmigkeit erlebt, aber zum Glück auch einen bedeutenden Theologen und Bischof wie Hilarius von Poitiers. In Ligugé hat er die erste Klostergemeinschaft des Abendlandes gegründet und noch als Bischof von Tours in klösterlicher Gemeinschaft in Marmoutier gelebt.
In Trier hat der hl. Martin bei innerkirchlichen Machtkämpfen versucht, Bischof Priscillian von Avila, der sich gegen Sklaverei einsetzte, vor der kaiserlicher Hinrichtung zu retten – allerdings vergebens.
Martin hat damals zu einer Erneuerung der Kirche beigetragen, sich also von Jesus und der konkreten Situation seiner Mitmenschen leiten lassen.
Trotz damaliger widriger Umstände ist er zu einer Leitfigur der Christianisierung Europas geworden. Martin wurde als erster Nicht-Märtyrer heiliggesprochen.
Anfangs des 7. Jahrhunderts wurde die erste Kirche in Meilen nach dem hl. Martin benannt.
Candes-St. Martin, Frankreich




Geschichtliches St. Martin Meilen

Die Pfarrei St. Martin in Meilen entwickelte sich aus bescheidenen Anfängen im Jahre 1933 mit rund 600 Gläubigen und einem Fabriksaal als Gottesdienstlokal zur stattlichen Pfarrgemeinde mit über 3500 Angehörigen. 1994/95 wurde die eigene Kirche umfassend erneuert und vergrössert.
Die Bestrebungen der katholischen Bevölkerung, in Meilen ein eigenes Gottesdienstlokal zu schaffen, reichen bis in die frühen 1920er Jahre zurück. Doch erst 1933 gelang es, die Hälfte eines Fabriksaales für Gottesdienste zu mieten. In einer Welle der Begeisterung richteten die künftigen Mitfeiernden den Raum zu einer Kapelle her. Alles wurde in Frondienst ausgeführt. 1115 Stunden wurden für die Arbeiten aufgewendet, meistens am Abend und in der Freizeit.
Es brauchte weitere zwanzig Jahre, bis die St. Martins-Kirche erbaut wurde. Wie ein roter Faden durchziehen die Bemühungen um den Kauf eines Bauplatzes die Versammlungsprotokolle der verschiedenen Organe. Es fehlte nicht nur an einem geeigneten Areal, sondern vor allem an den notwendigen Finanzen. Nach vielen Abklärungen und einer Bauzeit von einem Jahr konnte die neue St. Martins-Kirche an der Bruechstrasse am 10. Juni 1951 in Anwesenheit des Churer Bischofs festlich eingeweiht werden.
Infotafel Kath. Kirche St. Martin

