Lebensfreude und Tiefgang
Am zweiten Fasten-Sonntag wurde in der reformierten Kirche der ökumenische Suppentag-Gottesdienst gefeiert. Der Anlass mit anschliessendem Mittagessen fand in Zusammenarbeit zwischen «reformiert und katholisch» statt und stand im Rahmen der Kampagne HEKS und Fastenaktion. Es wurde aufgezeigt, dass die Kleinbauern und -bäuerinnen in Guatemala und Honduras von riesigen Saatgut-Konzernen abhängig gemacht und so in die Verarmung geführt werden. Die Last der Finanzierung von patentiertem Saatgut, der Kauf von ergänzenden Dünge- und Schutzmitteln sowie die Rodung von Landfläche für die geforderte Anbauerweiterung bringt ganz viele, traditionell in Kleinstrukturen ausgerichtete, Landwirtinnen und Landwirte an den Rand des Ruins. Als Folge sind die Familien verschuldet und leiden an Hunger, was zudem die Bildungsmöglichkeiten ihrer Kinder negativ beeinflusst, ihre Zukunft wird geopfert.
Die Vorbereitung für das Projekt war aufgeteilt in Gottesdienst, Mittagessen, Chinderchile für Kinder im Vor- und Grundschulalter sowie Religionsunterricht der 5. und 6. Klasse. Schnell war unseren Schülerinnen und Schülern klar, dass wir die Kampagne «Hunger frisst Zukunft» als lokale Unterstützung der Menschen in diesen Ländern mitgestalten und Elemente für den Gottesdienst erarbeiten würden. So wurden übersichtliche Länder-Plakate gestaltet und eine lokale Berichterstattung «Live für SRF, aus Guatemala-Stadt ins Fernsehstudio» geschrieben und einstudiert. Um auf die kulturelle Tradition von Mais als Saatgut in allen Farben (Biodiversität) für Menschen mit ihren kleinen Feldern (ressourcengerechte Landwirtschaft) aufmerksam zu machen, malten die Schüler und Schülerinnen zudem Mais-Ölbilder auf Leinwand. Diese Bilder wurden beim Mittagessen versteigert: wir sammeln hier Geld, um die lokale Unterstützung in Guatemala und Honduras für vielfältiges Saatgut mitzutragen. Der gut besuchte Gottesdienst mit südamerikanischer Musik und die mitfeiernde ökumenische Gemeinde trugen zum grossen Erfolg der Sammelaktion bei. Besonders gastfreundlich zeigten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden. Mit ihrer Jugendarbeiterin bereiteten sie für alle den «Suppen-Zmittag» im Chilesaal vor. Ganz der südamerikanischen Küche entsprechend, wurden verschiedene kulinarische Köstlichkeiten aus Mais gekocht und serviert.
Die Begeisterung der ökumenischen Zusammenarbeit für den Suppentag 2025 wurde auf den Gesichtern der Verantwortlichen sichtbar. Und die Solidarität der Anwesenden von «reformiert und katholisch» Meilen wurde in den Begegnungen und Gesprächen im Chilesaal vielfältig spürbar. Möge diese gelebte Teilnahme vor Ort einen grossen Hilfebogen zu den Familien der Maisbauern und -bäuerinnen spannen. Muchas gracias!
Therese Köhle, Katechetin